WESTFALIA Ausstattung im VW Bus T3
0 Kommentare //
Der große Heckschrank im VW T3 WESTFALIA hat zwar eine einheitliche Größe, wurde aber bzgl. seiner Öffnungen und Türen in verschiedenen Ausführungen verbaut. Die Zugänge zum Schrankinneren sind völlig unterschiedlich. Mal befindet sich die sogenannte „Kleiderschrank-Tür“ stirnseitig, diese ist je nach Baujahr noch geteilt, manche Westi´s haben hinten eine große Klapptür, die mit „Kleiderschranktür vorne haben diese meist nicht. In meinem Bus findet sich die Variante mit der großen Klapptür.
Ein paar für mich nervige Dinge habe ich kürzlich
durch kleine Umbaumaßnahmen eliminiert.
Zum einen sind das die wabbeligen,
ständig durchhängenden Einlegeböden
samt deren unterdimensionierter Auflageleistchen,
und zudem ging mir das große, untere Staufach
in seiner höhlenartigen Anordnung auf den Zeiger.
Man sieht schon, was los ist. Selbst ohne Gepäck hängen die Böden durch. Obendrein liegen sie seitlich auf minimalistisch ausgeführten Leistchen,
die in Schlitzen stecken. Selbst diese Leistchen
sind nach langen Jahren alles andere als fest.
Je nach Beladung und Straßenbelag, haben sich die Einlegeböden erst gebogen, dann aus den Leistchen gewippt, und sind samt allem nach unten gefallen.
Zudem ist die Nutzung des unteren Teils immer wenig praktisch gewesen. Dort lag mal dies, mal das, aber eigentlich immer so, dass ich das Volumen doch nie wirklich praktisch genutzt habe.
Einlegeböden + Trennwände:
Als erstes habe ich also die mini Auflageleistchen
aus den Schlitzen entfernt. Stattdessen finden sich dort nun Regalbodenträger aus Metall, wie sie im Regal- & Möbelbau üblich sind. Mit entsprechendem Holzbohrer lassen sich Löcher anfertigen,
in denen die Metallstifte fest sitzen.
Die Löcher habe ich übrigens knapp unter die Schlitze gebohrt. Das lässt sich ohne Verlaufen gut machen, und bei aufgelegtem Boden sieht man dann die Schlitze nicht mehr. Die Metallstifte habe ich schlußendlich auch noch mit Pattex eingesetzt.
Die wabbeligen Einlegeböden aus dünner Holzpappe habe ich ersetzt durch 9mm Siebdruckplatte. Gewählt habe ich dabei die dunkelbraun gefärbte Variante mit der Bezeichnung "Eukalyptus". Man bekommt das in jedem gut sortierten Baumarkt mit Holzzuschnitt. Feinarbeiten daheim bleiben dennoch nicht aus, da viele Baumärkte nicht unter 25cm schneiden können/wollen. Die Möglichkeiten zu Sägearbeiten sollten daher in der eigenen Werkstatt vorhanden sein. Da die Rückwand im Schrank schräg verläuft, ist das sowieso anzupassen. Man kann das entweder messen, oder den Schräge-Winkel mittels Schmiege abnehmen und übertragen. Wirklich gut messen lässt sich das unsymmetrische Innere des Schrankes allerdings nicht. Es empfiehlt sich daher, die alten Einlegeböden als Schablone zu verwenden.
Um Unterteilungen zwecks besseren Sortierens zu schaffen, sind senkrechte Trennwände entstanden. Nicht zu viele, aber genug, um auch mal weniger Utensilien zu stapeln, ohne das gleich alles durcheinander purzelt. Die 2 kleineren Trennwände oben stehen frei, und ragen bis kurz über die obere Kante der Öffnung. Sie sind von unten verschraubt. Zusätzlich habe ich diese verleimt. Die einzelne Trennwand in der Mitte ist von oben + unten verschraubt, auch dort ist zusätzlich Holzleim zum Einsatz gekommen. Es bleibt nicht aus, viel anzupassen und nachzusägen, und auch das mehrmalige Ein- & Ausbauen der Einzelkomponenten ist kaum zu umgehen. Fertigmontage samt Verschrauben und Verleimen geht dann nur innerhalb des Schranks.
Verdecktes Staufach unten:
Im unteren Teil des Schrankes
ist die Problematik eigentlich selbsterklärend.
Es fängt halt tief im unten im Schrank an,
und reicht bis unter den ersten Einlegeboden.
Erst versenkt man sein Gepäck in den ersten 20 cm der Untiefen, stapelt dann höher und höher,
und kriegt weder Halt noch irgendeine Form
von System in den Kram. Und wehe, man möchte an das, was ganz unter drin liegt.
Alternative: Es liegen dort im wahrsten Sinne des Wortes irgendwelche "Lückenfüller". Das war ich leid.
Was sich jetzt dort zeigt, ist ein zweiteiliger Einlegeboden, der an der Unterkante der Türöffnung liegt. Auch dieser ist aus o.g. 9mm Siebdruckplatte gefertigt. Als Auflagen habe ich rundum Holzleisten angeleimt, übrigens originales WESTFALIA Möbelholz. Wenn schon, denn schon. Zum vollständigen, oder zumindest halbseitigen Herausnehmen, ist mittig eine Öffnung im geteilten Boden. Unterhalb des Bodens ist nun meine Werkzeug-Ebene, Abschleppseil, Starthilfekabel, Kleinkram. Halt eben so Zeugs, was man besser nicht permanent hervorkramen muß. Oberhalb ist es jetzt deutlich einfacher geworden, alles Eingepackte auch halbwegs souverän zu sortieren. Gerade auf längeren Touren, wenn es in den Schränken wirklich auf jeden Quadratzentimeter ankommt, wird das zukünftig für gute Laune sorgen.
Beim Anfertigen des zweigeteilten Bodens unten ist es etwas einfacher, als bei den Einlegeböden. Messen lässt sich nahezu überall. Optimal ist, den Boden in einem Stück anzupassen, dann das Loch anzufertigen, und erst zum Schluss zu teilen.
Vielleicht dient diese relativ einfache Umsetzung ja als Anregung, es genau so, oder ähnlich nachzubauen. Ich bedanke mich jedenfalls fürs Interesse, wünsche gutes Gelingen, weiterhin viel Freude bei Reparaturen, Wartungen und Verbesserungen, und schöne Reisen im VW T3 WESTFALIA!
2023 © DT-Classics