VW T3 WESTFALIA Club Joker: Reisen und Informationen

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VW T3 - Die "großen" Außenspiegel

Originale, elektrisch verstellbare Außenspiegel für den VW T3

Revision der elektrisch verstellbaren Außenspiegel VW T3


4 Kommentare //

Allgemeines zu den Außenspiegel des VW T3


  Wer im Besitz eines VW T3 Bus ist, oder sich mit diesem Fahrzeug beschäftigt, der weiß um die „Problemstelle Außenspiegel“. Und zwar bezieht sich das konkret auf die kleinen Standardspiegel, mit denen ein Großteil aller Busse das Werk verlassen hat. Mich begleitet, so lange ich in T3´s fahre, die Unzufriedenheit, was die Verstellung dieser Spiegel anbelangt. Denn entweder, sie sind an dem Kugelgelenk so fest angezogen, dass Befürchtungen aufkommen, beim Einstellen den Spiegel zu zerbrechen, oder an der Tür was kaputt zu machen. Oder aber, das Kugelgelenk ist einen Tick zu locker, und es ist permanent nötig, die Teile erneut einzustellen. Richtig fies wird es, wenn im Dauereinsatz zwei sehr unterschiedlich große Leute den Bus fahren, und andauernd verstellt werden muss.
 
  Noch schwieriger wurde alles das ab dem Moment, wo es keine originalen VW-Spiegel mehr zu kaufen gab. Die dann am Markt erschienenen Repros vervielfachten die Probleme, ohne auch nur irgendeinen Pluspunkt zu bedienen. Selbst der Preis von um 10,00,-€, der ganz zu Anfang aufgerufen wurde, machte uns Kunden und Kundinnen nicht glücklicher.
 
  Alternativen gibt es Gott sei Dank! An vielen Bussen sieht man die so genannten Bügelspiegel. Sie sind stabil, ordentlich groß, und mit ein wenig handwerklichem Geschick an der Tür zu montieren. Aber da gibt es auch noch was Serienmäßiges von VW, und zwar die großen, elektrisch beheizten und verstellbaren Außenspiegel der T3-Sondermodelle oder der Busse mit gehobenerer Grundausstattung. Zu finden waren diese zu Anfang an dem Modell „CARAT“, später dann an den „STAR-Modellen (Red-, Blue, White Star), den Camper mit Kunststoffstoßstange, wie etwas der „ATLANTIC“, und auch für alle diejenigen, die bei Bestellung ihres neuen Busses das Kreuzchen an der richtigen Stelle gemacht hatten.
 
  In den letzten Jahren erleben diese „Großen Spiegel“ einen ziemlich starken Hype. Neu längst nicht mehr im Original zu bekommen, geht der Preis für gebrauchte Originale durch die Decke, und die mittlerweile erhältlichen Reproduktionen sind auch kein Schnapper. Für mich der Grund, mich bislang mit o.g. „Problemstelle Außenspiegel“ zu arrangieren. Bislang!
 
  Von einem sehr lieben Menschen, den ich seit einigen Jahren kenne, und der noch viel länger engagiert an VW Bussen schraubt, konnte ich einen Satz dieser „Großen Spiegel“ erstehen. Nicht völlig makellos, aber preislich mehr als fair.
 
  Was nun folgt, ist die Dokumentation der Aufbereitung, wie auch die der Montage an meinen Bus. Es finden sich wie gehabt Tricks & Tipps, und alle Infos, die ich dazu beisteuern kann. Viel Spaß beim Lesen!

 

 

Aufarbeitung + Lackierung

 

  Da liegen sie. Das Spiegelpaar war ohne Elektrik zur Verstellung, also auch ohne entsprechende Wipp-Schalter. Für mich irrelevant, da ich alleiniger Fahrer bin, und demnach nicht dauernd verstellen muss. Zu einem Spiegel gehört der Spiegel selbst, der Sockel zur Türmontage, 1 Feder, 1 Kunststoffscheibe, 1 Mutter, sowie 1 Abdeckkappe (nicht abgebildet).

 

 
  Abgesehen von einigen kleinen bis tieferen Kratzern, fiel vor allem der Riss auf, den ein Spiegel abbekommen hatte. Durch die Spannung, die bei der Beschädigung entstanden sein muss, war das Material links und rechts des Risses zueinander versetzt.
 
  Zum Einsatz kam mein alter Lötkolben. In leicht S-förmigen Bewegungen (wie beim Schweißen) habe ich den Riss verschmolzen. Anschließend wurde das aufgeworfene Material mit verschieden körnigen Schleifklötzen geebnet. Das Zwischenergebnis war schon recht zufriedenstellend.
 
  Was ich nun gemacht habe ist, die Mini-Kratzer etwas zu vertiefen (Spachtel hält dann besser) und alles samt verschweißter Bruchstelle zu spachteln. Entsprechend schleifen und nochmals Feinspachteln habe ich zugegeben mehrmals gemacht, pastöse Massen ist nicht so meins…
 
  Als nächstes kam Füllprimer zum Einsatz. Erstens egalisiert der wunderbar feinste Unebenheiten, und außerdem sieht man danach überdeutlich, wo unzureichend gespachtelt, bzw. geschliffen wurde. Ich habe das daher nochmal optimiert, und anschließend 2 Schichten Füllprimer aufgetragen.
 
  Bevor es weiterging mit Lack, hat 1000er Nass-Schleifpapier eine super Oberfläche erzeugt. Die anschließende Lackierung erfolgte 3-fach mit Zwischenschleifen.

 

Montage am Bus

 
  Zur Montage am Bus sei gesagt, dass alle Busse, die diese Spiegel ab Werk haben, eben auch die entsprechenden 3 Befestigungsmuttern in der Tür aufweisen. Für die nachträgliche Montage, wie in meinem Fall, gibt es 2 Möglichkeiten. Bohren, und Einziehmutter verpressen, oder eben genau das lassen. Ich habe mich für Option 2 entschieden. Es gibt genügend Leute, die ich kenne, die das so seit Jahren problemlos praktizieren.
 
  Um jedoch mögliche Beschädigungen an der Tür zu vermeiden, sind ein paar kleine Dinge zu beachten. Das eine betrifft die untere Auflagefläche des Sockels. Diese läuft nicht exakt parallel zur Tür, und würde bei Anziehen nur mit der unteren, auslaufenden Kante auf der Tür aufliegen. Das erscheint selbst bei gummierter Unterlage wenig optimal. Mittels Feile habe ich diese Fläche zur Tür parallel gearbeitet. Das Teil ist aus Aluminium, daher gelingt das sehr gut.
 
  Es macht Sinn, den Sockel ohne Spiegel in aller Ruhe ordentlich an die Kontur der Tür anzupassen. Legt man ihn oben vorsichtig ohne Gummiunterlage auf, sieht man sofort, worum es geht. Die Kontrolle habe ich auch immer ohne Unterlage gemacht, bis alles top war. Die neue Unterlage darf ruhig etwas dicker sein, schließlich fehlt als Kraftschluss die untere, dritte Schraube. Als Material dient mir eine komfortable, unten wattierte Schreibtischauflage, aus der ich die Teile ausgeschnitten habe. Sie ist sowohl wattiert, aber auch so fest, dass sich nichts durchdrückt.
 
  Ausgetauscht habe ich auch die Befestigungsschrauben. Statt der Kreuzschlitzschrauben, die dort zu finden sind, habe ich Imbus-Senkschrauben verwendet. Der Sechskant wird später noch nach unbrauchbar gemacht, alles andere weckt Begehrlichkeiten…
 

 

 

Sobald demnächst offiziell die "Saison" eingeläutet ist, reiche ich noch ein paar Fotos nach.

 

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2025 © DT-Classics



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Kommentare: 4
  • #1

    Roamer (Montag, 17 März 2025 11:09)

    Glückwunsch dazu, mir gefallen die Spiegel an deinem Bus ziemlich gut! Als T3 Originalspiegel fallen sie nicht aus dem Rahmen, wie vielleicht die Bügelspiegel. Es sieht schöner und wertiger aus, das mattschwarz ist eine gute Wahl.

  • #2

    Dirk von DT-Classics (Montag, 17 März 2025 18:04)

    Vielen Dank,

    das ist zusammengefasst exakt das, was ich auch dazu sagen würde.

    Beste Grüße!

  • #3

    Adrian (Freitag, 21 März 2025 15:09)

    Hallo Dirk.
    Wow. Du hast es getan. Gratuliere! Sehr schön. Ein paar Mal pro Saison kommt auch bei mir der Wunsch nach diesen Spiegeln auf. Aber mangels bezahlbarem Angebot blieb es bis heute ein Traum. Ich halte die Augen weiter offen ....
    Liebe Grüße aus der Ostschweiz,
    Adrian

  • #4

    Dirk von DT-Classics (Samstag, 22 März 2025 08:58)

    Hallo mein Lieber,

    so ist das leider - kaufen könnte man ja täglich irgendwo, aber die Preise sind das Problem. Ohne die wirklich sehr freundschaftliche Zahl, die ich begleichen durfte, und die eigenen Möglichkeiten zur Aufarbeitung, wäre das auch bei mir ein Traum geblieben.

    Wir sehen uns!