Ein fieser kalter Tag im Mai ist es, als per Mail die Info zum Klassikertreffen auf der Postalm reinflattert. Es ist ein Tag, wo früh abends schöne Bilder schauen angenehmer ist, als draußen der Kälte zu trotzen, und mir die Vorstellung von Sonne pur, blauem Himmel, hohen Bergen und leckeren Bullis direkt warm ums Herz werden läßt. Und es ist schon beim Lesen einer dieser Momente, in denen ich hochpulsig alle Sachlichkeit verliere. Es ist eben einer jener Tage, an denen es einfach nicht anders sein soll.
Endlich on the road! Das Postalm-Klassikerwochenende beginnt für Thomas und mich streng genommen schon am Donnerstag, denn die für ein Wochenende verhältnismäßig lange An- und Rückreise nehmen wir mit jeweils einer Zwischenübernachtung unter die Räder.
Das macht den Roadtrip erst richtig rund, und es eröffnet die Möglichkeit, uns als erste Zwischenstation am Nachmittag in Mainfranken mit unseren Freund Jürgen zu treffen. Nach den ersten 270km kommt diese Pause auch gerade recht dort.
Sein in Eigenregie
aufgebauter Surfer-Bus
trägt die Handschrift
von hoher handwerklicher Kunst und einer trefflichen Umsetzung des „California-Dreamin´"
Schön zu sehen, dass ein ehemals wenig geliebtes Handwerkerfahrzeug auf diese Art ein zweites Leben auf der Sonnenseite der Bulliwelt erhalten darf.
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Weiterfahrt, abends erreichen wir dann das Alpenvorland. Unser gewählter Übernachtungsplatz liegt in unmittelbarer Nähe des Chiemsees. Etwas essen, fertig machen für die Nacht, schnell zieht die Dunkelheit herein. Auf dem riesigen Großraumparkplatz steht außer uns niemand. Einzig aus den Schiebetüren verbreitet sich Licht in die sonst rabenschwarze Umgebung.
Die blaue Stunde morgens ist eher eine graue. Die Runde am Chiemsee entlang ist trotzdem ganz reizvoll.
Auf der Fahrt über die Grenze nach Österreich hinein verschlingen uns zunehmend Nebel und Wolken. Dass wir in den Bergen unterwegs sind, wissen wir zwar, aber sehen kann man das auf der 15 Kilometer langen Bergstrasse hoch zur Postalm leider gar nicht.
Es ist noch früh, und die Zahl der Fahrzeuge übersichtlich.
Doch das ändert sich bald.
Immer mehr alte und ganz alte Volkswagen mit Heckmotor bollern vor die Anmeldung.
Und auch wir finden unser Eckchen.
Die Postalm füllt sich mehr und mehr mit den Ikonen aus dem Hause VOLKSWAGEN.
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Alle mal schön zusammen rücken.
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Eine außergewöhnliche Veranstaltung in außergewöhnlichem Terrain.
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Schade, die knapp zweistündige Ausfahrt am Samstag,
an der weit über 100 Fahrzeuge teilnehmen,
lässt leider auch keine Blicke in die grandiose Landschaft zu.
Der dichte Nebel reicht von kurz über dem Tal bis nach oben ins Unendliche. Im Verlauf der Ausfahrt entsteht dann zum ersten und einzigen Mal ein bisschen Verun-sicherung, was die Organisation als solche betrifft.
Das Teilnehmerfeld reißt es irgendwann auseinander, eine ange-kündigte Bonusschleife verpassen wir, und auch im später erreichten Abtenau herrscht ein munter bis fröhliches Durcheinander, bis alle Klassiker irgendwo zum Stehen kommen und Parkraum finden.
Schön ist es trotzdem. Am Marktplatz kommentiert ein Mitglied des Postalm-Teams die VW´s, die die enge Durchfahrt zwischen Straßenrestaurants und Häuserwänden passieren.
Engpass (Abbey-)Abtenau Road
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Bis zum finalen, offiziellen Ende der Ausfahrt im Ort bleibe ich allerdings nicht. Als einer der ersten Teilnehmer fahre ich lieber schön früher aus Abtenau hoch zur Postalm zurück. So verschaffe ich mir die Gelegenheit, zumindest einen Großteil der später eintreffenden Automobile in Fahrt vor die Linse zu bekommen.
Herrlich, all die bestens gepflegten Ikonen
einzeln und in Ruhe anschauen zu können,
wie sie mit ihren unverwechselbar typischen Motorgeräuschen
über die Hochebene der Alm Richtung Veranstaltungswiese fahren.
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Eindeutig: Alte Bullis, Käfer und sonstige VW´s haben ein Gesicht.
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Ingo aus der Nähe Berlins. Weit gereiste 1000 Kilometer.
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Wunderschöner, super originaler VW T3 WESTFALIA Club Joker von 1983,
in dem Fall einer der allerersten seiner Serie überhaupt.
Alle zurück.
Mit Anbruch der Dunkelheit ziehen sich Manche in ihre Busse und Zelte zurück,
und Andere nutzen die kulinarischen und musikalischen Angebote im großen Zelt vor der Hütte.
Mir ist nach Variante 3. Ich möchte gerne versuchen, im allerletzten Licht die gesamte Szenerie zu fotografieren. Denn jetzt reißt für ganz kurz wenigstens ein bisschen die Wolkendecke auf,
und es zeigt sich ein bis dato seltenes Motiv. Lange Zeit bleibt nicht, es sind nur wenige Minuten.
Die Postalm samt Klassiker bei Anbruch der Nacht:
Sontag; Abfahrt. Tatsächlich sieht es heute nach gutem Licht aus, und die Berge ringsum sind im Großen und Ganzen gut zu sehen. Wir lassen uns daher sehr viel Zeit dabei, die lange Straße hinunter ins Tal zu fahren. Ein paar bestens geeignete Stellen für Foto-Stop´s lassen wir uns nicht entgehen.
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2019 © DT-Classics
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Jokeringo (Mittwoch, 03 Februar 2021 14:19)
Erinnerungen werden wach , leider war mein Sohn krank ,daher waren wir nur Tagesgast , es war aber sehr schön
vor allem dich zu treffen Dirk mit deinem Freund hat mich sehr gefreut
Gruß Ingo , der weit gereiste
PS. ich könnte gleich wieder los
Dirk von DT-Classics (Mittwoch, 03 Februar 2021 18:06)
Hallo mein Lieber,
da hast du völlig recht! Postalm ´19 war einfach klasse.
Der Wunsch, dass sowas bald mal wieder möglich sein mag, steckt wohl in uns allen.
Herzliche Grüße, Dirk