Abendfrieden

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  Abendfrieden. Abendfrieden ist etwas ganz Besonderes. Beschaulich senkt er sich hinein, in diesen Zeitraum der Stille zwischen Licht und Dunkelheit. Zur Ruhe kommt der Tag, zur Ruhe kommt die Natur, und dann irgendwann ergreift es auch mich. Es gibt viele erdenklich gute Orte und Gelegenheiten, diesen Abendfrieden zu geniessen. Nicht selten bleibt er unentdeckt, längst bevor die Sonne weg ist. Im Trubel eines Nachmittags, voller Tatendrang oder Verbindlichkeiten, geht er dann verloren. Aber er ist immer da, wartend darauf, dass alles passt. Abendfrieden, du geduldiger Geselle! Heute habe ich mir vorgenommen, dir ein Stück entgegen zu fahren.

  Abendfrieden. Altenheime heißen so. Auch Bestattungsunternehmen. Wie seltsam das doch ist. Für mich steckt im Abendfrieden alles andere, als Alter, Vergänglichkeit und Tod. Abenfrieden ist der gute Geist, der sich dem wohlverdienten Feierabend anschmiegt. Vielleicht ist es auch etwas, dass mit Heimat und Zuhause einhergeht. Auf der Flucht, oder dort, wo man nicht gerne sein möchte, ist kein Abendfrieden zu erwarten.

   Mit dem schwindenden Tag steigt der Abendfrieden nun von den Bergen ins Tal. Dort, wo aus den Fenstern bald Licht scheint, mag er sich zu erkennen geben. Aber auch hier auf den Höhen ist er, hat sich längst um mich herum ausgebreitet, und nicht nur das. Er lässt sich förmlich einatmen, die Atmosphäre ist wunderbar. Ein anderer Begriff als Frieden fällt mir hier wirklich nicht ein.

 Dem Ortskundigen sind sie nicht verborgen, jene Traumpfade und -plätze, an denen der Abendfrieden besonders schön ist. Für viele Leute vielleicht sowas wie eine heile Welt, oder ein Hotspot für den Wochenendausflug, sind es für mich die Orte, die immer schon da waren, wo sie sind. Hey, Abendfrieden, it feels like home...

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