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Wir sind alle positiv, und die
Fotografie ist es auch. Gerade jetzt, in solchen immens schrägen Zeiten, fällt das besonders ins Gewicht. Sicherlich läßt sich Fotografie manipulierend einsetzen. Das wird auch schon immer so
gewesen sein. Allerdings meine ich gar nicht mal die große, pompöse, aufgesetzte Fotografie. Ich meine viel eher die von uns, von dir, von mir. Die Motive mögen nicht immer die positivsten sein.
Aber die Fotografie dessen durchaus. Selbst Mißstände durch Fotografie aufzuzeigen, ist positiv. Manchmal ist es sogar viel leichter, Mißstände zu finden, als die Kleinode des Alltags
aufzustöbern. Und immer dann, wenn schwierige Umstände an den Reserven zehren, braucht es leider oft Gründe, und vor allem, Schuldige.
Trag´ es mit Fassung und einem Lächeln.
Es ist nicht 5 vor 12. Nur 10 nach 10.
Positiv an der Fotografie ist meines Erachtens auch die durchaus befriedende Wirkung. Mit genügend Zeit für Motive, Technik, und einen selbst, trägt Fotografie zu erhellenden Stimmungslagen bei. Vielleicht liegt das auch daran, wie man auf das blickt, was um uns ist. Das Deutschland, was ich sehe, feiert sich gerade jedenfalls eindeutig ab in seiner Weltuntergangslaune.
Ich entnehme auch in vielen Veröffentlichungen rund um die Fotografie über die 2 Jahre Pandemie hinweg eine depressive, ja fast schon dystopische
Düsternis. Das mag im Einzelfall sogar berechtigte Gründe haben, die ich nicht kenne. Der gesamten Lage entspricht das wohl nur, wenn man es anders nicht mehr sehen kann oder will. Lasst uns doch
nochmal genauer hinschauen.
Was tagtäglich auf uns einströmt, ist irgendwas, aber nicht die Absicht des Positiven. Auch die großen Entscheider fahren oft den Kurs der
Verängstigung und Verunsicherung. Aus solchen Welten heraus kann nur leider nichts Positives entstehen.
Ermuntern möchte ich gerne, den
positiven Aspekt mit hinaus zu nehmen, den die Fotografie uns wortwörtlich an die Hand gibt. Es gibt viel, viel mehr Positives zu entdecken, als Negatives! Vor allem färbt das ab auf einen
selbst.
Wer mit hellen Sinnen und offenen Augen vor die Tür geht, kann im Grunde nur begeistert sein, und sich ausnahmsweise mal richtig gerne
anstecken lassen. Vielleicht hilft es ja, einmal ohne, und einmal mit Blick durch die Kamera auf ein- und dieselbe Situation zu schauen. Was man sieht, bleibt gleich. Aber die eigene Wahrnehmung
verändert sich. Man erkennt plötzlich das Freundliche, Gute, Positive.
Ob es all´ die vielen Leute da draußen sind, oder ein Klassiker auf 4 Rädern, oder jemand mit Kamera, da steckt immer ein positives Lebensgefühl drin! Dem Gefühl sollten wir viel öfter vertrauen und folgen.
Denn es ist bedeutungslos, wer reich, arm, jung alt, geimpft, geboostert oder frisch gewadenwickelt ist. Wir werden alle
verlieren, wenn wir uns dem hingeben. Vor allem können wir das alle besser. Gutes suchen erhellt den Tag, und positive Fotografie erhellt das Gemüt. Und es macht wenig Sinn, sich das Gegenteil
einreden zu lassen.
Wir sind alle positiv!
2022 © DT-Classics
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Werner (Dienstag, 08 Februar 2022 09:07)
Ich glaube mit dem Glück (=positiv) verhält es sich ähnlich wie dem Geld: So wie Gewinne privatisiert und Schulden sozialisiert werden, so wird auch Glück im Privaten "gefeiert" und die Dystopien/Ängste etc. gerne der und in der Allgemeinheit präsentiert. Oder anders: Schlechte Nachrichten produzieren Schlagzeilen. Vielleicht haben wir uns diesen Prämissen schon komplett unterworfen?
Ein Foto ist ja zunächst "nur" ein Foto. Es wird erst durch Interpretation (und/oder begleitende Texte) einer Wertung unterzogen. Es sind also wohl unsere Gedanken, die ein Foto "positiv/negativ" machen. Und von der "German Angst" wissen ja schon andere zu erzählen. Ich fürchte, es wird viele positive Gedanken brauchen, um uns aus dem "Loch" zu holen.
Danke für deine Gedanken dazu!
Herzlich,
Werner
Dirk von DT-Classics (Donnerstag, 10 Februar 2022 19:16)
Danke herzlich für den Kommentar, Werner!
Er ergänzt ziemlich gut das, was ich für wichtig erachte.
Mehr positive Gedanken, weniger Unterwerfung... ;-)
Brigitte (Dienstag, 23 April 2024 18:27)
Auch gut zwei Jahre später ist dieser Beitrag wichtig und weisend. Schließlich die kurze, aber so prägnante Ergänzung vom 10-02-2022 ist für mich Motivation und Bestätigung für meine Fotografie zu gleich: "Mehr positive Gedanken, weniger Unterwerfung ...".
Vielen Dank, Brigitte.
Dirk von DT-Classics (Dienstag, 23 April 2024 21:10)
Ja, liebe Brigitte, genau so ist das.
Ohne eine leidenschaftliche Form von kreativem Ungehorsam
wären die Galerien und Bibliotheken dieser Welt leere, unlebendige Kammern... ;-)
Zu danken habe ich!